S. Theatralität - Performativität - Medialität: Mediengebrauch interdisziplinär

Dozent:innen: Dr. Franziska Reichenbecher
Kurzname: 05.155.24_280
Kurs-Nr.: 05.155.24_280
Kurstyp: Seminar

Inhalt

Medien lassen sich über ihren Gebrauch erschließen. Im konkreten praktischen Umgang mit Medien zeigen sich Genealogien und Potentiale ebenso wie Unterschiede zwischen dem intendierten Gebrauch und der Eigendynamik von Medien. Medien sind selbst häufig Resultate von Zweckentfremdungen: Radio, GPS oder Internet etwa waren ursprünglich militärische Nachrichtentechniken. Mediale Praktiken im Bereich der sozialen Netzwerke gehen oftmals auf analoge Formen des Gebrauchs zurück: das Posten etwa auf das schon seit dem Mittelalter bekannte Anschlagen von Informationen an Kirchentüren, Dorflinden und später Schwarzen Brettern, das Liken auf das bereits im 19. Jahrhundert praktizierte Ausfüllen von 'Lieblingslisten' und das Format des Poesiealbums. Kontinuitäten und Diskontinuitäten in Formen des Mediengebrauchs lassen sich dabei nicht nur in Großerzählungen, sondern anhand von exemplarischen Fallgeschichten verfolgen. Indem der Blick hierbei auf das 'Wie' des Mediengebrauchs gerichtet ist, treten der Verfahrensaspekt des Hantierens mit Medien und die damit einhergehenden Kulturtechniken hervor.

Das Seminar widmet sich Praktiken und Operationen, die insbesondere für die am FTMK vertretenen Fächer von Interesse sowie fächerübergreifend anschlussfähig sind. Das Spektrum reicht hier von besonders für die Filmwissenschaft einschlägigen Gebrauchspraktiken audiovisueller Medien (bspw. filmen, zappen, serialisieren) über im theaterwissenschaftlichen Kontext zentrale performative Praktiken (bspw. nachahmen, inszenieren, klatschen) bis hin zu Operationen der Datenerhebung und -verarbeitung, wie sie auch in der kulturanthropologischen Forschung angewandt werden (bspw. messen, samplen, protokollieren). Über ihre fachspezifische Relevanz hinaus bilden solche Mediengebräuche aber auch produktive Schnittstellen zwischen den Disziplinen. Orientierung bietet dabei die systematische Begriffsarbeit des Historischen Wörterbuchs des Mediengebrauchs, dessen Einträge die geschichtlichen Hintergründe, diskursiven Konjunkturen und theoretischen Kontexte von 'Medienverben' ausführlich erschließen. Die Lektüren werden gerahmt von weiteren grundlegenden Texten aus Mediengeschichte und -theorie, um ein fundiertes Spektrum an medienkulturwissenschaftlichen sowie interdisziplinär anschlussfähigen Forschungsperspektiven zu verschiedenen Formen des Mediengebrauchs zu geben.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
27.10.2025 (Montag) 16:15 - 17:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
03.11.2025 (Montag) 16:15 - 17:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
10.11.2025 (Montag) 16:15 - 17:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
17.11.2025 (Montag) 16:15 - 17:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
24.11.2025 (Montag) 16:15 - 17:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
01.12.2025 (Montag) 16:15 - 17:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
08.12.2025 (Montag) 16:15 - 17:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
15.12.2025 (Montag) 16:15 - 17:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
05.01.2026 (Montag) 16:15 - 17:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
12.01.2026 (Montag) 16:15 - 17:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
19.01.2026 (Montag) 16:15 - 17:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
26.01.2026 (Montag) 16:15 - 17:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
02.02.2026 (Montag) 16:15 - 17:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
09.02.2026 (Montag) 16:15 - 17:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude