S. Theatralität - Performativität - Medialität: (Post-)koloniale MedienkulturenImperiale Sammlungen, Spuren und Reste in Archiven und Museen
Dozent:innen: Mona Wischhoff-SommerKurzname: 05.155.24_280
Kurs-Nr.: 05.155.24_280
Kurstyp: Seminar
Voraussetzungen / Organisatorisches
Medienkulturen sind mit der Kolonialgeschichte eng verwoben. Das Kartografieren der Kolonialgebiete etwa war zentral für die Planung und Durchführung der gewaltvollen Expansionen. Die Anwendung neuer Fototechniken Ende des 19. Jahrhunderts hatte maßgeblichen Anteil an der Konstruktion ‚der Anderen‘ und der Exotisierung geografisch weit entfernter Regionen. Diese historischen medialen Praktiken ebenso wie das umfassende (unrechtmäßige) Sammeln und Verzeichnen während der Kolonialzeit hinterlassen imperiale Sammlungen, Spuren und Reste (‚imperial debris‘ nach Ann Laura Stoler) in den europäischen Archiven und Museen der Gegenwart. Der jüngere Diskurs um die Restitution von Raubkunst und um das koloniale Erbe ethnologischer Sammlungen offenbart einer breiten Öffentlichkeit diesen blinden Fleck der europäischen Moderne. Infrage steht aktuell der Umgang mit diesen ‚sensiblen Objekten‘ (nach Britta Lange).In dem Seminar rücken wir die Gegenwart dieser Objekte im Kontext ihrer jeweiligen, komplexen (post-)kolonialen Medienkulturen ins Zentrum. Erstens werden wir die Objekte in Bezug auf ihre Materialität und Medialität (etwa Fotografien, Tondokumente, ethnografische Objekte), ihre historischen medialen Praktiken (etwa Sammeln, Klassifizieren, Ausstellen) und gegenwärtige Politiken des Umgangs (etwa Restituieren und Digitalisieren) reflektieren. Grundlegend für unsere Analyse ist die Lektüre medien- und kulturtheoretischer Texte ebenso wie der Einblick in Programmatiken und Leitfäden der Kulturpolitik (etwa vom Museumsbund oder der Staatsministerin für Kultur und Medien).
Zweitens werden wir Sammlungen, Spuren und Resten in lokalen Archiven und Museen in Mainz und Umgebung genauer in den Blick nehmen und den konkreten Zusammenhängen von medialen Praktiken, kolonialer Herrschaft, epistemischer Gewalt und subalternem Widerstand nachgehen.
Termine
Datum (Wochentag) | Zeit | Ort |
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21.10.2024 (Montag) | 14:15 - 15:45 | 02 463 P207 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
21.10.2024 (Montag) | 16:15 - 17:45 | 02 445 P205 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
04.11.2024 (Montag) | 14:15 - 15:45 | 02 463 P207 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
04.11.2024 (Montag) | 16:15 - 17:45 | 02 445 P205 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
18.11.2024 (Montag) | 14:15 - 15:45 | 02 463 P207 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
18.11.2024 (Montag) | 16:15 - 17:45 | 02 445 P205 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
02.12.2024 (Montag) | 14:15 - 15:45 | 02 463 P207 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
02.12.2024 (Montag) | 16:15 - 17:45 | 02 445 P205 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
16.12.2024 (Montag) | 14:15 - 15:45 | 02 463 P207 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
16.12.2024 (Montag) | 16:15 - 17:45 | 02 445 P205 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
13.01.2025 (Montag) | 16:15 - 17:45 | 02 445 P205 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
13.01.2025 (Montag) | 14:15 - 15:45 | 02 463 P207 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
27.01.2025 (Montag) | 14:15 - 15:45 | 02 463 P207 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
27.01.2025 (Montag) | 16:15 - 17:45 | 02 445 P205 1141 - Philosophisches Seminargebäude |