Vergangene Lehrveranstaltungen SoSe 2020

Kulturwissenschaftliche Infrastrukturforschung

Dozent:innen: Univ.-Prof. Dr. Gabriele Schabacher
Kurzname: Infrastrukturforschu
Kurs-Nr.: 00.Q+.390
Kurstyp: Kurs

Voraussetzungen / Organisatorisches

Master-Seminar

Anforderungen

Lektüreprotokolle, Sitzungsmoderation

Inhalt

Funktionierende Infrastrukturen tendieren zur Unsichtbarkeit. Auch wenn wir sie wenig bemerken, sind sie gleichwohl zentrale Ermöglichungsbedingungen der modernen Welt (Grundversorgung, Transport, Kommunikation) und offenbaren darin ihren medialen Charakter. Das Seminar nimmt sich vor, dieser infrastrukturellen Verfasstheit der Welt genauer nachzugehen und ein theoretisches, historisches und gegenwartsanalytisches Verständnis für die Medialität von Infrastrukturen zu erarbeiten. Dabei wird zunächst das Konzept der Infrastruktur systematisch beleuchtet (Eigenschaften, Funktionsweise, Effekte) und mit anderen Konzepten (Netzwerk, Struktur, Standard, Akteur) in Austausch gebracht: Handelt es sich bei Infrastrukturen um statische Gebilde oder kontinuierliche Prozesse? Sind Infrastrukturen globale oder lokale Implementierungen? Wie erhält man Zugang zu Infrastrukturen und welchen Einfluss haben dabei Standardisierungsprozesse? Wer und was ist alles an der sozio-technischen Formation von Infrastrukturen beteiligt (Menschen, Dinge, Vorschriften, Materialien etc.)? Darüber hinaus werden Beispiele für Infrastrukturen anhand verschiedener Anwendungskontexte historisch und vergleichend diskutiert: etwa die Verkehrsinfrastrukturen des 19. Jahrhunderts (Eisenbahn, Elektrizität), urbane Netzwerke Anfang des 20. Jahrhunderts oder Informationsarchitekturen des 21. Jahrhunderts (Internet, Social Media, digitaler Börsenhandel). Gelesen werden sollen Texte u.a. von Susan Leigh Star, Geoffrey Bowker, Paul N. Edwards, Dirk van Laak, Thomas P. Hughes, Bruno Latour und Erhard Schüttpelz.

Lernziele
Kulturwissenschaftliche Kompetenz in der Beschreibung, Analyse und Beurteilung von infrastrukturellen Netzwerken.

Zusätzliche Informationen

Lehrende
Gabriele Schabacher ist seit September 2017 Professorin für Medienkulturwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Sie studierte Philosophie, Psychologie und Germanistik in Köln und Bochum. Von 1999 bis 2009 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kulturwissenschaftlichen Forschungskolleg »Medien und kulturelle Kommunikation« der Universitäten Köln, Bonn und Aachen. An der Universität zu Köln wurde sie 2004 mit einer Arbeit über die Autobiographie-Theorie Roland Barthes‘ promoviert. Von 2009 bis 2014 war sie wissenschaftliche Koordinatorin des DFG-Graduiertenkollegs »Locating Media« der Universität Siegen. Zuletzt war Gabriele Schabacher W3-Professorin auf Zeit für Geschichte und Theorie der Kulturtechniken an der Bauhaus-Universität Weimar.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
16.04.2020 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 P 208, Philosophicum I
23.04.2020 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 P 208, Philosophicum I
30.04.2020 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 P 208, Philosophicum I
07.05.2020 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 P 208, Philosophicum I
14.05.2020 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 P 208, Philosophicum I
28.05.2020 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 P 208, Philosophicum I
04.06.2020 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 P 208, Philosophicum I
18.06.2020 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 P 208, Philosophicum I
25.06.2020 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 P 208, Philosophicum I
02.07.2020 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 P 208, Philosophicum I
09.07.2020 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 P 208, Philosophicum I